Ein Regenbogen für die Albblickschule

17. 07. 2020

“Der Regenbogen ist ein Lächeln des Himmels, das uns daran erinnert, dass nach trüben Tagen auch wieder die Sonne für uns scheint.”

Mit diesem Motto, hat die Albblickschule in Simmersfeld ihren eigenen

Regenbogen erschaffen.

 

Nach wochenlangem Homeschooling wieder die Schulbank zu drücken - für manch einen Viertklässler war dies gar nicht so einfach. Vor allem, da sie anfangs die einzige Klasse in der Albblickschule in Simmersfeld waren.

 

Klassenlehrerin Verena Marx und Schulleiter Thorsten Früchtl beobachteten, dass die letzten Wochen nicht spurlos an Ihren Schützlingen vorbeigegangen waren. Nachrichten, Erzählungen der Eltern, Radio - überall prasselten Informationen auf die Kinder ein, die erst einmal geordnet werden mussten.

 

Schnell war klar, dass dies, der Situation angepasst, mit einem Regenbogen geschehen würde.

Sechs Farben bei der jede eine andere Situation beschreiben sollte.

 

Rot stand somit in der Simmersfelder Schule ab sofort für “Was hat zuhause gut geklappt?”. Im Gegenzug dazu wurde orange für “Was war zuhause doof?” ergänzt. “Wie hast Du Deine Zeit zuhause verbracht?” kam als gelb dazu und grün wurde mit der Frage “Was hat Dir in der letzten Zeit Angst gemacht?” benannt. Zuletzt wurden dann noch die Fragen “Was hast Du für Dich neu entdeckt” (blau) und “Welche Wünsche hast Du für die kommende Zeit?” (lila) geklärt.

 

Jedes Kind bekam die Gelegenheit, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und sich zu öffnen.

Wichtig war Herrn Rektor Früchtl dabei, dass dies nicht sofort im großen Kreis der Klasse geschieht. “Den

Kindern haben die letzten Wochen echt zugesetzt. Das wollten wir behutsam auffangen.”, so Herr Früchtl.

Jedes Kind bekam deshalb sechs Farbkarten, auf welchen anonym die entwickelten Fragen beantwortet werden durften. Am Schluss wurden diese zusammengetragen und wer mochte, durfte sich zu seinen Karten äußern und darüber reden.

 

Da diese Art Workshop unglaublich toll bei den Viertklässlern ankam, wurde die Aktion nach Rückkehr der anderen Klassen, auch mit diesen weitergeführt.

 

In der roten Kategorie fanden viele toll, dass sie zuhause ausschlafen durften. Auch das Angebot der

“Forscher-AG für zuhause” von Lehrerin Katja Levermann fand großen Anklang.

Gefehlt haben laut der Antworten in orange am meisten die Freunde und - als großes Lob für die Albblickschule - tatsächlich auch der Unterricht in der Schule.

Zuhause wurde die Zeit viel mit Spielen und Fahrradfahren verbracht (gelb).

Die grünen Karten waren für manch einen Erwachsenen mit einem Kloß im Hals zu lesen: Ob nun Angst um Oma und Opa wegen der hohen Ansteckungsgefahr bzw. dem schweren Krankheitsverlauf

oder die eigene Ansteckung, waren hier großes Thema. Selbst die Angst, dass die Schule nun für immer

zu hat, war ein Gedanke, der sich bei vielen eingeschlichen hatte.

Neu entdeckt haben die Kids im blauen Regenbogenkreis viele tolle Sachen wie fliegende Ameisen oder Kunststücke mit dem Rad. Ein Beitrag fiel Thorsten Früchtl besonders auf: Ein Kind hatte die letzten Wochen das Schnitzen für sich entdeckt. “Von Null auf hundert in wenigen Wochen, das hat schon was!”, so der Schulleiter beeindruckt.

Die Wünsche in lila wiederholten sich in allen Klassen: Gesundheit für die Familie und eine normale

Schule. Kleine Menschen, kleine Wünsche.

 

Nach und nach entwickelte sich so ein großer Regenbogen, der nun im Eingangsbereich der Schule hängt. Laut Herrn Früchtl ein Symbol für die Zeit, die die Kinder geschafft haben, und die noch vor Ihnen liegt. Denn eins ist allen in der Albblickschule klar: Die Zeit mit Covid 19 ist noch nicht vorbei und wird auch zukünftig den Schulalltag kräftig durchrütteln. Dennoch wird positiv in die Zukunft geschaut und alle Veränderungen werden auch weiterhin gemeinsam angepackt.

 

Elternbeirat der Albblickschule Simmersfeld

 

Bild zur Meldung: Ein Regenbogen für die Albblickschule